Maxim M. Litwinow

(eigtl. Wallach) sowjet. Politiker; Volkskommissar des Äußeren 1930-1939; Botschafter in Washington 1941-1943

* 17. Juli 1876 Bialystok

† 31. Dezember 1951 Moskau

Wirken

Maxim Maximowitsch Litwinow wurde am 17. Juli 1876 in Bialystok geboren und war seit 1899 Mitglied einer illegalen sozial-demokratischen Parteiorganisation in Kiew. Er mußte dann ins Ausland fliehen, wo er in der Schweiz zu Lenin stieß und sich mit diesem seit 1903 zum Bolschewismus bekannte.

Als erster Vertreter Sowjetrußlands nach der Oktober-Revolution in London war er dort zeitweilig verhaftet, wurde aber 1919 gegen den englischen Agenten Lockhart ausgetauscht. Seit 1920 war er dann in wichtigen Stellungen der sowjetischen Außenpolitik tätig, zunächst als stellv. Außenkommissar neben Tschitscherin in Moskau und auf den Konferenzen von Genua (1922), im Haag (1923) und 1927 in Genf (Abrüstungskonferenz).

Am 21. Jan. 1930 wurde er Tschitscherins Nachfolger. Im Sept. 1935 erreichte er den Eintritt der Sowjetunion in den Völkerbund. Im März 1936 vertrat er sein Land bei den Krönungsfeierlichkeiten in London. Es erregte dann großes Aufsehen, daß er am 3.5.1939 zu Beginn der englisch-französisch-sowjetischen Verhandlungen durch Molotow ersetzt wurde und sich der Umschwung der Sowjetpolitik zu dem Vertrag mit Hitler vollzog.

L. war danach zuerst in einem Staatsverlag tätig, wurde aber seit Herbst 1941 doch ...